Ein eigenes Haus zu bauen gehört für viele Menschen zu den größten Lebensträumen. Doch bevor der erste Spatenstich erfolgt, steht eine grundlegende Entscheidung an: Soll es ein Fertighaus oder ein klassisches Massivhaus sein? Diese Wahl beeinflusst nicht nur den Baustil, sondern auch Zeitplanung, Budget, Gestaltungsmöglichkeiten und vieles mehr. In diesem Beitrag geben wir Ihnen deswegen einen umfassenden Überblick über die Vor- und Nachteile eines Fertighauses.
Ein Fertighaus ist ein Wohnhaus, dessen Bauelemente – wie Wände, Decken und Dach – in einem Werk vorgefertigt und dann auf der Baustelle montiert werden. Die Montage vor Ort dauert oft nur wenige Tage, im Gegensatz zu Massivhäusern, die über Monate hinweg Stein auf Stein errichtet werden.
Dank moderner Fertigungstechnologien sind Fertighäuser heute technisch ausgereift, energieeffizient und architektonisch vielseitig. Es gibt verschiedene Fertigbauweisen, die sich in Material und Technik unterscheiden:
Bei der Holzständerbauweise werden die Wände aus vorgefertigten Holzständern gefertigt, die mit Dämmmaterial ausgefüllt und anschließend verkleidet werden. Diese Bauweise überzeugt insbesondere durch ihre Nachhaltigkeit, da der nachwachsende Rohstoff Holz eine ökologische Alternative zu konventionellen Baumaterialien darstellt. Ein weiterer Vorteil liegt in der kurzen Bauzeit, da die vorgefertigten Elemente eine schnelle und effiziente Montage ermöglichen.
Hier werden ganze Räume oder Gebäudeteile als Module vorgefertigt und auf die Baustelle transportiert. Die Module sind oft schon mit Fenstern, Türen und Installationen versehen. Diese Bauweise ermöglicht eine flexible Erweiterung des Hauses.
Bei dieser Variante bestehen Wände und Decken aus vorgefertigten Betonplatten. Diese Bauweise ist besonders stabil, langlebig und bietet gute Schall- und Wärmedämmung.
Hier werden tragende Wände aus massivem Holz gebaut, was eine nachhaltige und ökologische Option darstellt. Massivholz-Fertighäuser bieten ein natürliches Raumklima und gute Dämmwirkung.
Übrigens: Alle Ausstellungshäuser im Bauzentrum Poing basieren auf der Holzständerbauweise und punkten deswegen beim Thema Ökologie und Nachhaltigkeit.
Zeit ist oft ein entscheidender Faktor beim Hausbau. Beim Fertighaus profitieren Bauherren dabei von der zentralen Vorfertigung der Bauelemente im Werk:
Diese Vereinbarkeit von Planbarkeit und reduziertem Bauaufwand, vereinfacht vor allem die Vorbereitung und reduziert gleichzeitig die Kosten. Denn Mietverträge können rechtzeitig gekündigt werden, Umzüge, Möbellieferungen und Finanzierung lassen sich besser planen und der Einzugstermin kann ideal mit Terminen wie Schulanfang, Ferienzeiten oder ähnlichem koordinieren.
Ein Hausbau ist komplex. Fertighausanbieter bieten meist ein Rundum-sorglos-Paket mit einem direkten Ansprechpartner, der das gesamte Projekt betreut – von Genehmigungen über Baukoordination bis zur Übergabe. Dadurch besteht für Sie keine Notwendigkeit, verschiedene Handwerker und Gewerke zu koordinieren.
Viele Anbieter von Fertighäusern arbeiten mit verbindlichen Komplettpreisen, die bereits vor Baubeginn festgelegt werden. Außerdem gibt es oft die Option, verschiedene Ausbaustufen zu vereinbaren: Wenn Sie selbst handwerklich begabt sind oder viele Helfer haben, kann beispielsweise ein Teil des Innenausbaus selbst übernommen und dadurch Kosten gespart werden. Bei einem schlüsselfertigen Bau ist alles bis auf die Möbel bereits eingerichtet – zum Teil auch die Küche. Das ist die Maximalstufe des Fertighauses. Durch diese Flexibilität bei der Ausbaustufe können Mehr- oder Minderkosten entstehen, die aber bereits zum Vertragsabschluss fest vereinbart sind. Diese bringt einige Vorteile:
Moderne Fertighäuser erfüllen in der Regel die aktuellen Anforderungen an Energieeffizienz und Umweltschutz – viele sogar im KfW-Standard (z. B. KfW-40). Auf diese Weise reduzieren Sie nicht nur ihren CO2-Fußabdruck, sondern sparen auch langfristig bei den Nebenkosten und erhalten zudem Zugang zu staatlichen Förderprogrammen, etwa der KfW oder BAFA.
Entgegen vieler Vorurteile bieten Fertighäuser zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Es gibt eine große Auswahl an Grundrissen, Dachformen und Fassadengestaltungen und auch die Innenausstattung kann individuell angepasst werden – von Bodenbelägen über Küchen bis hin zu Bädern. Dank der Bündelung der Dienstleister ist die Individualisierung dabei besonders einfach – denn das Design ist optisch und funktional perfekt abgestimmt und durch die Musterhäuser im 1:1 Maßstab bekommen Sie genau das, was Sie sehen. Lassen Sie sich am besten vorab im Bauzentrum Poing inspirieren!
So viele Vorteile Fertighäuser auch haben – zwei Punkte sollten Bauinteressenten realistisch einschätzen:
Die Grundrisswahl ist zwar groß, aber nicht grenzenlos. Komplett freie Architektenplanung ist nur eingeschränkt möglich. Außenwände können z. B. nicht beliebig versetzt oder verändert werden, da sie tragende Funktionen übernehmen.
Ein gängiges Vorurteil: Fertighäuser seien im Wiederverkauf weniger wert. In Wahrheit hängt der Wert stark von Pflegezustand, Lage, Ausstattung und energetischem Standard ab – und weniger von der Bauweise. Hochwertige Fertighäuser können auf dem Immobilienmarkt ebenso stabil performen wie Massivhäuser.
Die Entscheidung zwischen Fertighaus und Massivhaus ist keine leichte. Die folgende Tabelle vergleicht eine der wichtigsten Kriterien direkt miteinander, um eine Hilfestellung zu bieten.
Kriterium | Fertighaus | Massivhaus |
---|---|---|
Bauweise | Vorproduktion im Werk, schnelle Montage | Stein auf Stein auf der Baustelle |
Bauzeit | 2–4 Monate bis Einzug (inkl. Vorbereitung) | 6–12 Monate oder länger |
Preisgestaltung | Festpreis mit kalkulierbaren Leistungen | Variable Kosten, Zusatzkosten durch Nachträge häufig |
Energieeffizienz | Standardmäßig hoher Energiestandard, KfW-Förderfähig | Abhängig vom Planungs- und Umsetzungsaufwand |
Gestaltungsspielraum | Große Auswahl, aber begrenzte absolute Freiheit | Hohe Gestaltungsfreiheit mit Architekten möglich |
Wiederverkaufswert | Stabil bei guter Pflege, teils skeptische Käufer | Tendenziell wertstabil, oft positiv wahrgenommen |
Koordinationsaufwand | Gering (alles aus einer Hand) | Hoch (viele Gewerke & Partner koordinieren) |
Lebensdauer | 80 – 100 Jahre und mehr | Bis zu 150 Jahre |
Nach all den Vorteilen auf dem Papier ist eines besonders überzeugend: das eigene Erleben. Denn im Unterschied zu vielen traditionellen Bauprojekten wissen Sie beim Fertighaus schon im Vorfeld ganz genau, was Sie erwartet – und das im Maßstab 1:1. Musterhäuser zeigen nicht nur Grundriss und Gestaltungsmöglichkeiten, sondern geben Ihnen einen realistischen Eindruck von Raumgefühl, Qualität, Ausstattung und Design.
Ein Besuch vor Ort – zum Beispiel in der Musterhausausstellung im Bauzentrum Poing – ist deshalb unersetzlich: Hier finden Sie rund 55 komplett möblierte Musterhäuser in verschiedenen Architektonischen Stilen. Vor Ort können Sie sich nicht nur von der Vielfalt inspirieren lassen, sondern auch direkt mit den Anbietern ins Gespräch kommen, erste Details klären und miteinander vergleichen. Das schafft Sicherheit – und macht die Entscheidung für Ihr zukünftiges Zuhause greifbar.
Übrigens: Alle Ausstellungshäuser im Bauzentrum Poing basieren auf der Holzständerbauweise und punkten deswegen beim Thema Ökologie und Nachhaltigkeit.
Ein Fertighaus ist ideal für:
Ja – insbesondere bei nichttragenden Wänden ist Umbau gut möglich. Besonders große Flexibilität bieten auch Modulbauweisen. Grundsätzlich sollten Grundrissänderungen jedoch im Vorfeld gut geplant werden.
Innerhalb der Herstellerpalette ist viel möglich – von Fassade über Raumaufteilung bis zur smarten Haustechnik.
In der Regel günstiger, da viele Leistungen gebündelt und standardisiert sind. Zudem bieten Fertighäuser mehr Planungssicherheit bei gleichwertiger Wohnqualität.